Am 11. Januar 2019 haben mein Mann und ich die Koffer gepackt und sind los zu einer erneuten Reise nach Sibirien.
Zuerst per Flugzeug von Berlin über Moskau nach Irkutsk. Dort übernachten wir bei meiner Freundin Marina und Ihrem Mann Vladimir und der erste Morgen begrüßt uns prompt mit -30 Grad und natürlich strahlendem Sonnenschein. Am Abend geht es vom Hauptbahnhof in Irkutsk mit der Bahn nochmal 36 Stunden bis hoch hinauf zum nördlichsten bewohnten Teil des Baikalsees nach Severobaikalsk.
Die Bahnfahrt ist wie immer eine Mischung aus schlafen, essen und aus dem Fenster schauern. Doch diesmal erleben wir eine Besonderheit. Wir teilen unser Abteil nicht nur mit zwei Menschen sondern auch gleich noch mit zwei Katzen. Sascha und Natascha aus Wladiwostok mit Ihren beiden Katzen sind unsere Begleiter. Er ist Zahnarzt Sie Journalistin. Beide kommen aus Irkutsk, arbeiten jedoch in Severobaikalsk und sprechen ein klein wenig englisch.
Sie erzählen uns, dass es zwischen Irkutsk und Severobaikalsk wohl bis vor kurzem auch noch Flüge gab. Allerdings lohnte sich die Strecke nicht mehr und wurde eingestellt. Somit müssen alle 4 nun die Strecke mit der Bahn nach Hause fahren. Beide waren zu Besuch bei den Eltern und haben ausgiebig das Russische Neujahrsfest dort gefeiert. Wir erzählen, dass auch wir zwei Kater in Deutschland haben und zeigen Bilder auf dem Smartphone. Das führt direkt zur Frage was wir denn mit denen machen solange wir auf Reisen sind? Nun, erklären wir ein Mädchen aus unserem Haus kommt zweimal am Tag vorbei und kümmert sich um die beiden und bekommt dafür natürlich Geld. Es folgt ein großes Staunen, dem wir entnehmen können, dass es in Russland die Variante Tiersitter wohl eher unüblich ist.
Nach kurzer Zeit kommt die Schaffnerin und verteilt die Bettwäschepaket und mein Mann und ich halten kurz den Atem an wie diese jetzt wohl auf die beiden Katzen an Bord reagieren wird. Aber alles kein Problem: oooh Koschka (Katze) ist die Freudige Reaktion und damit ist gut.
Wer sich jetzt fragt 36 Stunden, zwei Katzen im Zug, die müssen doch sicher auch mal auf die Toilette, den kann ich beruhigen und ja genau dass haben wir uns auch gefragt, aber Ewgenie und Natascha sind reiseerprobt und haben natürlich auch an die Katzentoilette gedacht. Diese wird von beiden Katern brav benutzt und dann direkt in der Zugtoilette (welches direkt auf die Gleise führt) entsorgt. Kein Gestank, alles gut und so tuckern wir langsam und gemächlich durch die Winterlandschaft Sibiriens dahin.